Blauer Asbest: Die gefährlichste Asbestart – Warum die Sanierung nur durch Fachbetriebe erfolgen darf

Sanierung von Blauasbest

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Informationen über Blauasbest

Baujahr als Indiz

Blauer Asbest, auch bekannt als Krokydolith, ist neben Amosit die gefährlichste Form von Asbest. Seine extrem feinen, nadelförmigen Fasern können tief in die Lunge eindringen und dort jahrelang verbleiben, ohne dass Betroffene es bemerken. Aufgrund seiner hohen Widerstandsfähigkeit gegen Hitze und Chemikalien wurde blauer Asbest in der Vergangenheit in verschiedenen Bau- und Industrieanwendungen eingesetzt. Doch heute ist klar: Diese Asbestart stellt ein massives Gesundheitsrisiko dar und darf auf keinen Fall von Privatpersonen entfernt oder entsorgt werden. 

Inhalt

Nichts für Privatpersonen: Sanierung von Blauasbest

Die Entfernung und Entsorgung von blauem Asbest (Krokydolith) ist in Deutschland gesetzlich streng geregelt und ausschließlich zertifizierten Fachbetrieben vorbehalten. Grund dafür sind sowohl gesundheitliche als auch rechtliche Aspekte. Denn Blauasbest ist äußerst gefährlich, da seine feinen Fasern tief in die Lunge eindringen können. Ohne professionelle Schutzmaßnahmen besteht ein hohes Risiko, dass Asbestfasern freigesetzt werden und schwere Erkrankungen verursachen.

Die Sanierung erfordert spezielle Techniken und Schutzmaßnahmen, die nur Fachfirmen mit entsprechender Zertifizierung beherrschen. Zudem muss asbesthaltiger Abfall als Sondermüll entsorgt werden, was nur autorisierte Unternehmen durchführen dürfen.

Wer blauen Asbest unsachgemäß entfernt, riskiert nicht nur seine Gesundheit, sondern auch hohe Bußgelder und strafrechtliche Konsequenzen.

Was ist blauer Asbest bzw. Krokydolith?

Blauer Asbest ist eine Unterart der Amphibol-Asbeste und zeichnet sich durch seine nadelförmige Faserstruktur aus. Diese Fasern sind extrem langlebig und können langfristige Schäden in der Lunge verursachen. Aufgrund seiner Materialeigenschaften wurde blauer Asbest früher in Isoliermaterialien, Spritzasbest für den Brandschutz, Dichtungen und einigen Asbestzement-Produkten verwendet.

Historisch gesehen wurde Blauasbest in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt. Besonders häufig fand er sich in Isoliermaterialien, in Spritzasbest für den Brandschutz, in Dichtungen sowie in einigen wenigen Asbestzement-Produkten. Die Hauptanwendungszeit erstreckte sich von den 1950er- bis in die 1980er-Jahre. Obwohl der Einsatz von Asbest seit den 1990er-Jahren verboten ist, sind viele Gebäude aus dieser Zeit noch mit asbesthaltigen Materialien belastet.

HINWEIS: Nähere Informationen zum sicheren und gesetzeskonformen Umgang mit Asbest im Allgemeinen finden sich u. a. in den Technischen Regeln für Gefahrstoffe TRGS 519 und TRGS 521 sowie der GefStoffV.

Wo kommt Blauasbest heute noch vor?

Blauer Asbest findet sich heute noch in vielen älteren Bestandsgebäuden und wurde häufig in Industriegebäuden, Heizkraftwerken und Werften eingesetzt. Doch auch in Wohnhäusern kann er in Form von alten Dichtungen, Isoliermaterialien oder Brandschutzverkleidungen vorkommen. In vielen Fällen sind sich Immobilienbesitzer nicht bewusst, dass in ihrem Gebäude asbesthaltige Materialien verbaut sind, da diese oft unter Bodenbelägen, Wandverkleidungen oder Dachplatten verborgen liegen.

Besitzer von Immobilien, die vor 1993 gebaut wurden, sollten sich daher dringend darüber informieren, ob asbesthaltige Materialien verbaut wurden. Dies kann durch eine professionelle Begutachtung erfolgen, die Klarheit über den Zustand und das Gefahrenpotenzial gibt. Vor allem bei geplanten Renovierungen oder Abbrucharbeiten ist eine vorherige Untersuchung essenziell, um das Freisetzen von Asbestfasern zu vermeiden.

    Gesundheitsrisiken: Darum ist blauer Asbest so gefährlich

    Blauasbest gilt neben Amosit als die gefährlichste Asbestart, weil seine Fasern besonders fein sind und tief in die Lunge eindringen können. Die eingeatmeten Asbestfasern bleiben dort oft ein Leben lang und können Jahre oder sogar Jahrzehnte später schwere Krankheiten verursachen. Mögliche gesundheitliche Folgen sind Asbestose, eine chronische Lungenkrankheit, bei der sich das Lungengewebe vernarbt, was zu Atemnot und schweren Lungenfunktionsstörungen führt.

    Das Risiko für Lungenkrebs steigt drastisch, wenn Asbestfasern über einen längeren Zeitraum eingeatmet wurden. Ein weiteres schwerwiegendes Gesundheitsrisiko ist das Mesotheliom, ein aggressiver Tumor des Rippen- oder Bauchfells, der fast ausschließlich durch Asbest verursacht wird und oft erst 20 bis 50 Jahre nach der Exposition auftritt. Die tückische Eigenschaft von Asbestkrankheiten ist also ihre lange Latenzzeit.

    Warum dürfen nur Fachbetriebe blauen Asbest entfernen?

    Seit 1993 ist Asbest in Deutschland verboten. Bereits seit den 1970er Jahren gab es erste gesetzliche Einschränkungen, doch erst mit dem vollständigen Verbot wurde der Umgang mit asbesthaltigen Materialien strenger geregelt. Heute dürfen Sanierungsarbeiten an Asbest in der Regel nur noch von zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt werden. Ausnahme: Bei fest gebundenem Asbest, wie er beispielsweise in Asbestzementplatten vorkommt, gelten unter Einhaltung diverser Sicherheitsvorschriften teils abweichende Regelungen. Gleichwohl sind auch diese sehr streng. Daher ist auch hier die Beauftragung einer Fachfirma empfehlenswert.

    Wer also versucht, Asbest privat zu entfernen, riskiert bei Verstößen gelten geltende Vorschriften nicht nur seine Gesundheit, sondern auch hohe Bußgelder oder sogar strafrechtliche Konsequenzen. Die gesetzlichen Vorschriften speziell bei Blauasbest sind eindeutig und lassen keinen Spielraum für Eigeninitiativen. Besitzer von Immobilien, die vor 1993 gebaut oder saniert wurden, sollten sich darüber informieren, ob dabei asbesthaltige Materialien verbaut wurden.

    TIPP: Wenn ältere Gebäude Asbest-Verdachtsfälle sind, kann ein Asbesttest durch einen Sachverständigen oder Fachbetrieb Klarheit verschaffen. Dazu werden Materialproben entnommen und in einem Labor analysiert.

    So wird blauer Asbest fachmännisch und sicher entfernt

    Das Entfernen von blauem Asbest ist ein komplexer Prozess, der nach strengen Vorschriften erfolgen muss. Für gewöhnlich beginnt die Sanierung mit einer genauen Analyse der Belastung und einer Risikoabschätzung. Basierend darauf wird ein detailliertes Sanierungskonzept erstellt, das festlegt, wie die Entfernung durchgeführt wird.

    Wichtige Schritte bei der Sanierung:

    • Sicherung und Abschottung des Arbeitsbereichs, um die Ausbreitung von Asbestfasern zu verhindern.
    • Einsatz spezieller Schutzanzüge, Atemschutzmasken und Schleusenanlagen für das Personal.
    • Fachgerechte Entfernung der belasteten Materialien unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften.
    • Staubdichte Verpackung und Transport des Asbestabfalls zu zugelassenen Deponien.
    • Abschließende Luftmessungen, zur Sicherstellung, dass keine gesundheitsgefährdenden Fasern zurückbleiben.

    Nur durch die Beauftragung einer Fachfirma kann gewährleistet werden, dass sowohl die gesetzlichen Vorgaben eingehalten als auch Gesundheitsgefahren minimiert werden.

    Gefährliche Altlasten wie Blauasbest nie in Eigenregie sanieren!

    Blauasbest ist ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko, das äußerste Vorsicht erfordert. Wer in einem Gebäude aus der kritischen Bauzeit lebt oder arbeitet, sollte bei Verdacht auf solche und andere asbesthaltige Materialien einen fachkundigen Asbesttest durchführen lassen. Und selbst wenn sich die Asbestprodukte aktuell noch in gutem Zustand befinden, können sie mit der Zeit altern und brüchig werden, wodurch mit den Jahren das Risiko der Faserfreisetzung steigt. 

    Daher noch einmal: Ob Blauasbest oder andere Altlasten dieser Art – eine Sanierung von gefährlichen Gefahrstoffen sollte niemals in Eigenregie durchgeführt werden, sondern immer einem spezialisierten Fachbetrieb wie der AsbestBusters GmbH in Willich, NRW, überlassen werden. Nur so lassen sich gesundheitliche Risiken minimieren, rechtliche Probleme vermeiden und langfristige Folgekosten verhindern.