Demontage und Entsorgung von Asbest-Wasserleitungen
Asbesthaltige Wasserrohre: Warum für potenziell Betroffene die Zeit drängt
- Demontage und Entsorgung von Asbest-Wasserleitungen
- Baujahr als Indiz
- Wichtige Infos zu Demontage und Entsorgung
In vielen älteren Wasserleitungen schlummert eine unsichtbare Gefahr für die Gesundheit: Asbest. Und spätestens bei der Demontage und Entsorgung von Asbestzement- bzw. Faserzement-Rohren nimmt das Risiko, krebserregende Asbestfasern freizusetzen und einzuatmen, signifikant zu. Ob Privathaushalt, Kommune oder Unternehmen – wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte zeitnah auf einen Fachbetrieb setzen, um zunächst eine genaue Analyse durchführen lassen.
Inhalt
Die EU-Mitgliedsstaaten sollen ab 2032 komplett asbestfrei sein – so wurde es 2015 in Brüssel beschlossen. Denn bekanntermaßen gefährdet Asbest in hohem Maße die Gesundheit. Daher dürfen in Deutschland seit 1993 weder Asbest noch asbesthaltige Produkte hergestellt, in Verkehr gebracht und verwendet werden.
Hitzebeständig, isolierend, nicht brennbar und leicht mit anderen Materialien kombinierbar – wegen dieser Eigenschaften wurde Asbest jahrzehntelang in vielen Baustoffen eingesetzt. So auch in Form von Wasserleitungen aus Faserzement bzw. Asbestzement-Rohren. Diese sowie weitere „Altlasten“ in Boden, Wand und Decke/Dach gilt es aus dem oben genannten Grund in den kommenden Jahren nun vollständig zu entfernen – sei es aus Privathäusern, öffentlichen Gebäuden, städtischen Betrieben oder Gewerbe-/Industriestätten. Plus das gesamte Rohrnetzwerk der öffentlichen Wasserversorgung.
Alles in allem eine Mammutaufgabe. Denn klar ist: Trinkwasser ist ein sensibles Thema, und entsprechend groß ist der Handlungsbedarf, wenn es darum geht, asbesthaltige Wasserleitungen fachgerecht demontieren und entsorgen zu lassen. Denn: Brechen und Schneiden solcher Rohre auf jeden Fall zu unterlassen!
Asbest in Wasserleitungen: Wann droht Gefahr für die Gesundheit?
Sind mit Asbest belastete Wasserrohre – ebenso wie andere Baustoffe aus Asbest – äußerlich beschädigt oder beginnen altersbedingt zu bröckeln, stellen sie eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit dar. Denn Asbestfasern, die in die Luft gelangen, können eingeatmet werden und schwere Gesundheitsschäden verursachen. Darunter Lungenkrebs, Asbestose oder Mesotheliom.
Und auch schon geringe Mengen Asbeststaub verursachen im Körper oftmals langfristige Schäden, weshalb bei der Demontage und Entsorgung asbesthaltiger Wasserleitungen äußerste Vorsicht geboten ist. Denn genau dann kommt es schnell zu Abrieb und Brüchen. Sprich: zu einer Belastung der Raumluft mit Asbestfasern.
Da aber privat ohnehin nur kleine Mengen davon entsorgt werden dürfen, empfiehlt sich in jedem Fall die Beauftragung eines entsprechend spezialisierten Fachbetriebs.
Und was ist, wenn das Wasser selbst mit Asbest kontaminiert ist …?
Doch droht auch aus dem Rohrinneren Gefahr – etwa wenn asbestbelastetes Wasser getrunken wird? Zumal nicht auszuschließen ist, dass in Asbestzement-Leitungen infolge mechanischer Beanspruchung und durch das Einwirken von gelösten Salzen und Säuren in weichem Wasser potenziell gefährliche Asbest-Partikel freigesetzt werden.
Im Gegensatz zu inhalierten Asbestfasern sind oral aufgenommene Asbestfasern aus Sicht der WHO und des Bundesgesundheitsamtes allerdings ungefährlich, sofern das transportierte Wasser der Trinkwasserverordnung entspricht. Aus diesem Grund darf es nicht zu „weich“ sein.
In den USA hingegen gibt es von der Umweltbehörde EPA festgelegte Grenzwerte für Asbest im Wasser, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Eine der Befürchtungen: Beim Duschen und Baden mit asbesthaltigem Wasser könnten Asbestfasern als Aerosole in die Raumluft gelangen und eingeatmet werden.
Nur so lassen sich asbestbelastete Leitungsrohre eindeutig bestimmen
Gleichwohl bleibt es in Deutschland beim Beschluss der EU-Kommission: Bis 2032 sind asbesthaltige Baustoffe allerorts zu entfernen – und deren eindeutige Identifizierung erfordert auch im Fall von Asbestleitungen eine professionelle Untersuchung durch Experten!
Zwar sind Asbestzement-Rohre meist grau bis weißlich und können an ihrer äußeren Oberfläche eine faserige Struktur aufweisen. Zudem lassen sie sich in manchen Fällen anhand der Rohrkennzeichnung bestimmen: Norm, Herstellungsdatum, Hersteller und Produkttyp.
Eine rein visuelle Untersuchung „nach Augenschein“ ist jedoch für gewöhnlich nicht ausreichend, da Asbestfasern nicht immer mit bloßem Auge erkennbar sind. Vielmehr sind Analysen im Labor durch Probenahmen und spezielle Tests unumgänglich, um mit Sicherheit festzustellen, ob Asbest in den Rohren enthalten ist.
Wichtig: Es wird dringend davon abgeraten, eigenständig Proben zu entnehmen oder Reparaturen an vermuteten asbesthaltigen Rohren vorzunehmen, da dies die Freisetzung von Asbestfasern begünstigt!
Fachgerechte Demontage und Entsorgung asbesthaltiger Wasserleitungen
Die Entfernung von Asbest-Wasserleitungen setzt Fachwissen, geschultes Personal und die Einhaltung strenger Sicherheitsvorkehrungen voraus, und Fachbetriebe wie die AsbestBusters führen diese Arbeiten stets in Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben durch. So kommen beispielsweise nach Maßgabe der Technischen Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 519 „Asbest: Abbruch-, Sanierungs- oder Instandhaltungsarbeiten“ dabei unter anderem Schutzkleidung, Atemschutzmasken und weitere Sicherheitsmaßnahmen zum Einsatz, um die Gesundheit der Arbeiter sowie die Umwelt zu schützen.
Der beauftragte Fachbetrieb verpackt die demontierten Rohre später in speziellen Behältern und führt sie gemäß der örtlichen Vorschriften ordnungsgemäß ihrer finalen Bestimmung zu: künftig keinerlei Gesundheitsgefahr mehr darzustellen.
Die Kosten für die fachgerechte Demontage und Entsorgung von Wasserleitungen aus Faserzement variieren je nach Projektumfang, sind also abhängig von Faktoren wie der Menge des Materials, der Zugänglichkeit des Arbeitsbereichs und des Standorts.